Kleine Figur mit grosser Geschichte

Bild: Moritz Dolfini

Tiere werden in vielen Kulturen verehrt und somit auch als Glücksbringer verwendet. Dies ist auch der Fall für den Elefanten, den Romir besitzt und der ihm viel bedeutet. Es ist jedoch nicht die Funktion als Glücksbringer, sondern die Geschichte dahinter, die ihn so besonders macht.

von Moritz Dolfini

Ein erster Blick

Der Glücksbringer, oder besser gesagt: die Glücksbringer sind zwei kleine Steinfiguren von Elefanten. In diesem Porträt geht es aber nur um einen der beiden, da sie zwei verschiedenen Personen gehören und ich nur mit einer sprechen konnte. Auf den ersten Blick fällt gar nicht auf, dass es sich um einen Glücksbringer handelt. Obwohl mir später einfällt, dass man einen Glücksbringer ja gar nicht an seinem Aussehen erkennen kann, sondern vielmehr an seiner Bedeutung. Die Tiere sitzen am Boden und strecken ihre Rüssel in die Luft. Die Figuren sind in einem kräftigen rot angemalt und wirken, wenn man sie nicht allzu genau betrachtet, fast identisch.

Verbindung

Zuerst habe ich Romir gefragt, woher er seinen Elefanten hat. Die Geschichte, wie er ihn bekam, hat mir Romir gerne erzählt, und er war dabei die ganze Zeit am Lächeln. Romir war wie schon oft in seinem Leben in Afrika, genauer genommen in Sambia. Dort unterstützt er hilfsbedürftige Jugendliche. Von einem der Kinder dort erhielt er einmal zwei kleine rote Elefanten. Das Kind erzählte ihm, dass die Elefanten in seiner Kultur Glück für die Familie bringen und dass es sie ihm gerne schenken würde. Romir hat sich sehr über das Geschenk gefreut, aber glaubte im Grunde genommen nicht an so etwas wie Glücksbringer. Er hat die Elefanten aber als Souvenir nach Hause mitgenommen. Zu Hause hat er einen Glücksbringer seinem Sohn geschenkt und einen selbst behalten. Er wollte, dass er und sein Sohn durch die beiden Glücksbringer eine Verbindung haben. Einen besonderen Platz im Haus hat der Elefant nicht, er steht neben anderen Souvenirs im Regal.

Bedeutung

Romir glaubt immer noch nicht daran, dass der Glücksbringer besondere Kräfte hat. Er hat auch kein Ritual oder ähnliches, das er mit der Figur durchführt, sie steht nur da. Doch ab und zu ist er insgeheim froh darüber, dass er den Elefanten hat. Zum Beispiel sagt er, dass ihn der Glücksbringer an seine Familie erinnert, wenn niemand anderes zu Hause ist. Dabei hofft er natürlich, dass es allen gut geht und dass der Glücksbringer ja vielleicht doch ein bisschen dabei hilft. Abgeben würde er den Elefanten mittlerweile nicht mehr, da er ihm sehr wichtig ist.

«Nicht nur die Bedeutung ist mir wichtig, sondern auch die Herkunft und die Geschichte rund um die Figur. Denn neben der Familie verbinde ich den Glücksbringer auch mit Afrika und meinen Erlebnissen dort. Es versetzt mich immer wieder dorthin zurück, wenn ich den Elefanten sehe.»

Romir

Dass der Glücksbringer so tief mit der afrikanischen Kultur verbunden ist, ist ihm sehr wichtig, da dies auch ein Teil seines Lebens ist. Er findet es toll, dass er ihn geschenkt bekommen hat, da er somit eine persönlichere Bindung zu der Figur hat.

Ob man nun daran glaubt, dass Glückbringer besondere Fähigkeiten haben, oder nicht, spielt keine Rolle. Denn der Glaube ist sehr subjektiv, und wenn jemand auch nur ein wenig darauf hofft, dass sein Glücksbringer etwas bewirken kann, ist dies etwas sehr Schönes.

3 Antworten

  1. Jan sagt:

    Mir gefällt die Elefantenfigur und auch dein Porträt sehr gut. Ich finde die Geschichte hinter dem Glücksbringer und die Verbindung zur afrikanischen Kultur spannend. : )

  2. Oscar sagt:

    Hallo Mortiz,
    Ich fand dieses Porträt interessant unter anderem auch weil es eine andere Perspektive einnimmt und sich eher mit der Geschichte dahinter befasst. Ich finde es schön, dass auch eine Person, die eher Skeptisch gegenüber Glücksbringern ist, trotzdem Freude daran haben kann.

  3. lucia sagt:

    Die Herkunft des Elefanten ist spannend zu lesen und auch, dass ein erster Blick nicht schon alles sagt finde ich eine schöne Ansicht

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